Writing Retreat für Wissenschaftlerinnen
15.03.2024 Wissenschaftliche Qualifizierung bedeutet Schreiben – an Publikationen, Monografien, Forschungsanträgen und -beiträgen. So umfangreich die Schreibprojekte, so knapp ist häufig die Zeit dafür. Durch den Dreiklang von Erwerbsarbeit, eigenen Qualifikationszielen und (häufig) Familie stehen Wissenschaftlerinnen fast ausnahmslos unter hohem Druck. Längere, selbstbestimmte Phasen des konzentrierten Schreibens sind schwer zu realisieren. Ein Retreat bietet hier die einzigartige Chance, in Ruhe und ohne weitere Einflüsse von außen, mit dem aktuellen Qualifizierungsprojekt voranzukommen.
Die Personalentwicklung für Beschäftigte in der Wissenschaft und das Gleichstellungsbüro boten Mitte März erstmals ein Writing Retreat speziell für Wissenschaftlerinnen in der Qualifizierungsphase an und leisteten damit einen Beitrag zur Förderung von Frauen und nicht-binären Personen im Wissenschaftssystem. Die Nachfrage war groß und alle Plätze waren in kürzester Zeit vergeben.
Unweit von Lüneburg konnten 11 Teilnehmerinnen sich in einem ländlich gelegenen Seminarhaus für drei Tage vollständig ihren eigenen Projekten widmen. Struktur und Inspiration bot dabei eine Trainerin, die seit vielen Jahren Writing Retreats durchführt und die akademische Karriere bis zur Professur aus eigener Erfahrung kennt. Unter ihrer Anleitung entstand in kürzester Zeit eine produktive Arbeitsatmosphäre. Impulse mit Schreibübungen und kreativen Kurzaufgaben schufen neue Zugänge zum Schreibprozess, änderten Blickwinkel, erfrischten und erleichterten den Zugang zum eigenen Projekt.
Sobald anschließend die festgelegte „Schreibzeit“ begann, entstand eine hochkonzentrierte Atmosphäre. Ob zu zweit, nebeneinander an einem großen Tisch, mit einem Einzelplatz in einer Ecke des Seminarraums, ob im Schneidersitz auf dem Boden, mit Blick aus dem Fenster oder mit noise cancelling-Kopfhörern, ob mit Papier und Stift, Büchern oder Laptop: In diesen Zeitblöcken gelang allen sichtbar und spürbar das individuelle Vorankommen.
Mit Blick auf persönliche Herausforderungen mit dem wissenschaftlichen Schreiben, konnten die Teilnehmerinnen jeweils halbstündige Einzelcoachings in Anspruch nehmen.
Gern wurde für das Beratungsgespräch ein Spaziergang gewählt, wie auch insgesamt die Spazierwege rund um das Seminarhaus morgens und in den Pausen genutzt wurden. Am Ende gab es viel Zufriedenheit und die Forderung „mehr solcher Retreats!“. Damit das eigene wissenschaftliche Schreiben noch besser funktionieren kann.


