Neues Institute for Advanced Studies in Culture and Society
13.01.2022 Ein Meilenstein für die kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung an der Leuphana
Sehr geehrte Universitätsmitglieder,
liebe Kolleg*innen, liebe Studierende,
wir freuen uns, Sie heute - wie im Jahresrückblick 2021 bereits angekündigt – ausführlicher darüber informieren zu können, dass das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung der Leuphana Universität Lüneburg für die Förderung exzellenter Forscher*innen früher Karrierestufen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften knapp fünf Millionen Euro zugesagt haben. Mit den Mitteln aus dem „Niedersächsischen Vorab“ der VolkswagenStiftung wird an der Leuphana ein Institute for Advanced Studies in Culture and Society (IAS-CAS) entstehen, in dem sich junge Wissenschaftler*innen stipendienfinanziert ihrer Forschung zu Grundfragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens widmen können.
Die Förderentscheidung bestätigt das Profil der Leuphana als themenorientierter Universität, die in Forschung und Lehre Antworten auf die Problemlagen der Gegenwart entwickelt. Zugleich ermöglicht sie der Universität einen weiteren wichtigen Schritt zum Ausbau ihrer geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsexzellenz und unterstützt die Entwicklung der Leuphana als einem herausragenden Ort kulturwissenschaftlicher Forschung in der in Lüneburg praktizierten Verschränkung von Geistes- und Sozialwissenschaften. Durch das Institute for Advanced Studies in Culture and Society soll die kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung an der Leuphana als Institution internationaler Spitzenforschung noch stärker als bisher etabliert werden.
Zum Hintergrund: Ein Institute for Advanced Studies (IAS) ist eine akademische Institution mit dem Ziel, exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschung allgemein oder in einem besonderen Bereich zu fördern. IAS eröffnen Wissenschaftler*innen durch ihre Förderformate die Chance der persönlichen Begegnung und des intellektuellen Diskurses. Sie wollen Frei- und Experimentierräume bereitstellen mit dem Ziel, kreative Prozesse anzustoßen und einen Rahmen für ungeplante und unplanbare Denkanstöße zu setzen.
Im Zentrum des jetzt geförderten Vorhabens stehen acht Fellowships pro Jahr mit einer bis zu 12-monatigen Laufzeit. Sie sollen talentierten Forschenden aus aller Welt, die sich in einer frühen Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere befinden, den Freiraum bieten, eine eigene Forschungsprogammatik zu entwickeln. Erklärtes Ziel ist es dabei, kulturwissenschaftliche Forschung offensiv auf Fragen der aktuellen, historischen wie zukünftigen Bedingungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens auszurichten. Das macht auch einen intensiven Nord-Süd-Dialog notwendig, der nicht zuletzt durch zusätzliche sogenannte Remote-Fellowships ermöglicht werden soll.
Die Einrichtung des Institutes for Advanced Studies in Culture and Society folgt der Überzeugung, dass die Konfliktlinien der Gegenwart sich weder an Regionen noch an Disziplinen halten. Das Verständnis einer kulturwissenschaftlichen Grundlagenforschung, wie sie im IAS-CAS betrieben werden soll, soll daher zugleich interdisziplinär, international und diagnostisch sein und so die Möglichkeit eröffnen, gesellschaftlichen Problemlagen zu begegnen und über ein bloßes Reagieren auf Krisen hinauszugehen.
Intensiver Austausch und kooperatives Forschen sollen die Arbeit des Instituts prägen. Neben den acht Fellows und den Remote-Fellowships werden daher auch zwei Senior-Fellows, ein*e Wissenschafter*in der Leuphana sowie eine Persönlichkeit aus dem öffentlichen Leben und der Kunst die dortige Forschung bereichern. Begleitet wird das IAS-CAS durch ein internationales Kuratorium. Die ersten Ausschreibungen werden in der zweiten Jahreshälfte veröffentlicht. Das neue Institut soll im Januar 2023 seine Arbeit aufnehmen.
Für Fragen und Anregungen zur Arbeit des IAS-CAS stehen Ihnen Prof. Dr. Susanne Leeb und Prof. Dr. Erich Hörl, die das Vorhaben entwickelt haben und auch leiten werden, gerne zur Verfügung.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Sascha Spoun
Präsident